Der Sozialhilfeverband Perg koordiniert gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen im Bezirk Perg. Ab 1. Juli werden die bereits bestehenden Angebote in der Pilotregion Dimbach, Pabneukirchen, St. Georgen am Walde und St. Thomas am Blasenstein um die Dienst einer „Community Nurse“ erweitert, um die Gesundheit von Einzelpersonen, Familien und Gemeinschaften noch besser fördern zu können.
Der SHV Perg hat sich im Rahmen eines Förder-Calls des Sozialministeriums aus dem Österreichischen Aufbau- und Resilienzplan, finanziert aus dem EU-Aufbauinstrument „NextGenerationEU“, gemeinsam mit dem Roten Kreuz um eine Teilnahme an diesem österreichweiten Projekt nach internationalem Vorbild beteiligt und den Zuschlag erhalten. „Community Nurses sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, die niederschwellig, bedarfsorientiert, kostenlos und bevölkerungsnah auf Gemeindeebene tätig werden“, erklärt SHV-Obmann Werner Kreisl das neue Projekt. „Ihr Angebot richtet sich an ältere zu Hause lebende Menschen mit drohendem oder bestehendem Informations-, Beratungs-, Pflege- und/oder Unterstützungsbedarf, sowie deren pflegende und betreuende Angehörige und Familien. Ein zentrales Element stellt dabei ein präventiver Hausbesuch für Menschen ab dem 75. Lebensjahr dar.“
Ziel ist es, so die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken, das Wohlbefinden zu verbessern sowie den Verbleib von älteren Menschen im eigenen Zuhause nicht zuletzt durch Stärkung der Selbsthilfe von Betroffenen und deren Angehörigen zu ermöglichen. In engmaschiger Zusammenarbeit mit den regionalen Sozialberatungsstellen und den Koordinatorinnen für Betreuung und Pflege des SHV sollen für die Menschen in der Region zielgerichtete Angebote erarbeitet werden. Dabei wird auf eine enge Zusammenarbeit mit bestehenden Gesundheitsdienstleistern, sozialen Initiativen und regionalen Vereinen gesetzt. So soll auch das bereits bestehende Angebot transparenter gemacht und allenfalls bedarfsorientiert weiterentwickelt werden. Jedenfalls soll eine noch bessere Vernetzung in der Region gelingen.
„Sozialhilfeverband Perg und Rotes Kreuz Perg als Trägerorganisationen freuen sich sehr, dass die Gemeinden Dimbach, Pabneukirchen, St. Georgen am Walde und St. Thomas am Blasenstein eine der ersten Regionen in Österreich sind, in denen dieses Projekt verwirklicht werden kann und die Bürgermeister dieses Projekt auch von Beginn an vor Ort wesentlich unterstützen,“ freut sich SHV-Obmann Werner Kreisl über das bisher erreichte. „Workshops und Seminare zu Gesundheitsthemen sowie Schulungen für betreuende Angehörige werden neben den präventiven Hausbesuchen bei Menschen ab 75 Jahren eine wichtige Aufgabe sein.“
Nach erfolgreicher Personalsuche kann das von der Europäischen Union geförderte Projekt nun mit 1. Juli 2022 starten, die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und ausgebildete Sozialarbeiterin Andrea Holzer beginnt ihre neue Tätigkeit als Community Nurse in der Pilotregion Dimbach, Pabneukirchen, St. Georgen am Walde und St. Thomas am Blasenstein. "Mir geht es in erster Linie darum, die ältere Bevölkerung sowie deren Angehörige bereits vor Eintreten einer Pflegebedürftigkeit zu beraten und damit deren Selbstständigkeit und Autonomie zu fördern. Wohlbefinden und Lebensqualität sollen durch zusätzliche Angebote längerfristig erhalten bzw. verbessert werden“, ist sich Andrea Holzer der Herausforderungen des neuen Tätigkeitsfeldes bewusst und freut sich auf ihr neues Betätigungsfeld. Verstärkung durch eine weitere diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger/in im Ausmaß von 20 Wochenstunden wird noch gesucht. Das Rote Kreuz Perg freut sich auf interessante Bewerbungen, die unter https://roteskreuz-ooe.bewerberportal.at/ jederzeit möglich sind. Insgesamt stehen diesem Projekt somit 50 Wochenstunden zur Verfügung. Nach der Aufbauphase werden im Herbst 2022 erste Info Abende in den Projektgemeinden abgehalten. Neben den präventiven Hausbesuchen wird Andrea Holzer und ihr/e künftige/r Kollege/in auch zu festgelegten Zeiten in ihren Räumlichkeiten bei Fragen rund um das Thema Gesundheit und Prävention für Gespräche zur Verfügung stehen.